Information für Bisphosphonat-Patienten
Risikofall bei Zahnbehandlungen
Ihr Arzt (Rheumatologe) behandelt Sie mit einem hochwirksamen Medikament aus der Gruppe der Bisphosphonate.
Diese finden Anwendung bei folgenden Krankheitsbildern:
- Skelettmetastasen
- Tumorinduzierte Hyperkalzämie
- Osteoporose
- Kalziumstoffwechselkrankheiten wie Hyperparathyreoidismus
- Morbus Paget
- Schmerztherapie
Osteoporose ist immer ein Risikofall bei Zahnbehandlungen, besonders bei kiefer-chirurgischen (operativen) Eingriffen und Zahnentfernungen. Dieses Risiko wird durch die Osteoporose-Medikamente, vor allem Bisphosphonat-Injektionen erhöht. Sie können nach den Behandlungen Knochenwunden und Kiefernekrose (Knochenabbau) verursachen.
Das Nebenwirkungsprofil von Bisphosphonat wird zwar seit Jahren als günstig beurteilt, jedoch häufen sich seit 2003 die Fälle in denen eine Bisphosphonat (BP)- induzierte Kiefernekrose (Kieferabbau) unter Bisphosphonatmedikation aufgetreten ist. Ein besonders hohes Risiko für eine BP-assoziierte Kiefernekrose besteht vor allem bei Patienten, die wegen einer malignen Grunderkrankung eine intravenöse BP-Medikation erhalten/erhalten haben.
Dieses Krankheitsbild äußert sich anfangs mit Weichteilschwellung in der Mundhöhle, Zahnlockerungen oder Stellen mit freiliegendem Kieferknochen.
Für Bisphosphonat-Patienten kann unsere Zahnklinik keine chirurgischen Eingriffe und keine Zahnextraktionen durchführen. Unsere Klinik kann das Risiko nicht eingehen. Für die Betroffenen, die vor oder unter einer Bisphosphonattherapie stehen, empfehlen wir eine gründliche Untersuchung und Behandlung in der Universitätsklinik Wien (oder AKH).